Students of Germ 3255W were assigned to write a Haiku, a short form of traditional Japanese poems. Inspiration came from a short story from the collection „Kaffee & Zigaretten“ (2018) by Ferdinand von Schirach, in which the narrator gets to know his neighbor, a Japanese student of music, who introduces him to Japanese poetry.
Sie mochte besonders ein Haiku, das der Mönch Ryokan kurz bevor er starb einer Nonne diktiert hatte. Ayumi schrieb es auf Deutsch und Japanisch auf eine Papierserviette und las es mir in beiden Sprachen vor:
„Mal zeigt es die Rückseite,
mal die Vorderseite,
ein Ahornblatt im Fallen.“
[“She particularly liked a Haiku, which the monk Ryokan had dictated to a nun before he died. Ayumi wrote it towel in German and Japanese on a paper towel and read it to me in both languages:
„Sometimes it shows the backside,
sometimes the front,
a falling maple leaf.“]
He explains why he prefers Japanese Haikus over the Western tradition of poetry.
„Das Bild eines Haikus ist sofort da, es ist einfach, und es ist vollkommen. In der Schule lernen wir das Gegenteil. Literatur, Theater und bildende Kunst seien nur dann bedeutend, wenn nur wenige sie noch verstehen. […] Das Komplizierte, so wird uns gesagt, sei das Wertvolle. Aber das ist Unsinn. In Wirklichkeit ist das Einfachste das Schwierigste.
[„The image appears immediately in the mind. It just appears, and it is complete. In school, we learn the opposite. Literature, theater and Fine arts are allegedly only valuable of only few people can understand their message. The complicated, that’s what they tell us, is the valuable. But this is nonsense. The truth is that the simplest is the most complicated.“]
This is what the students wrote:
Haikus
Die warmen Blätter
Ich hoffe, niemand sieht mich
Oh, ich rieche Gras
Letzte Woche haben meine beste Freunde und ich im Wald eine Grube gegraben, während einige Personen in der Nähe Gras geraucht haben. Die Blätter waren schön und hatten die gleiche Farbe wie Toast. Ich wollte dieses Haiku schreiben, um mich an diesen Moment zu erinnern.
-Abby
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Die Gitarre spielt.
Die Herzen fühlen den Schlag.
Ich halte sie fest.
Meine Erläuterung:
Dieses Haiku handelt von einer Szene bei einem Konzert. Es drückt einen liebevollen, süßen Moment zwischen einem Mann und einer Frau aus. Der Mann hält die Frau fest, während die Musik spielt, die sie näher bringt.”
Stephen
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Es nieselt lange.
Der graue Himmel ist still.
Menschenleere Straße
Es war ein regnerischer Sonntag. Ich mag es, den Regen zu beobachten, weil er friedlich ist.
Emily
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Ich stehe draußen
Denke über mein Leben nach
und bin sehr glücklich.
Ich habe mein Haiku geschrieben, weil ich heute zu meinem Auto laufe und darüber nachdenke, was ich habe und was ich haben will. Dann denke ich, dass ich nicht viel verändern würde, wenn ich könnte.Darüber schreibe ich mein Haiku.
Anna
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Ich habe keine Zeit.
Ich habe zu viel zu tun.
So ist es eben.
Ich habe dieses Haiku geschrieben, weil es relevant für mich ist. Dieses Semester ist sehr schwer für mich. Denn ich habe viele Fristen.
Rachel
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Wenn ich mich umschaue
an der hellen Herbstfärbung
sehe ich nur Feuer
Ich habe dieses Haiku gemacht, weil ich nah bei meinem Fenster war, und die bunten Blätter sehr schön waren.
Leah
Eine schöne Welt
die ich nur sehen konnte,
wenn ich nicht wach war
Ich habe die Inspiration für dieses Haiku gefunden während eines kleinen Schläfchens.
Steven
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Handy in der Hand
Durch Instagram scrollen
Anstatt sich zu unterhalten
Ich habe dieses Haiku geschrieben, weil ich in der Mensa immer Freunde sehe, die auf ihre Handys schauen, anstatt sich miteinander zu unterhalten. Hoffentlich bin ich nicht so mit meinen Freunden.
Alena
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Winterwunderland
Mit dem Schlitten auf den Berg
Spass im frischen Schnee
In den letzten Wochen wurde es endlich kalt. Als ich zum letzten mal Tennis spielte, kam ich auf die Idee ein Haiku über den Winter zu schreiben. Ich finde, dass das Schönste am Winter der Neuschnee ist. Und um diesen Schnee am besten zu geniessen, geht mann schlitteln.
Quentin